SAFe® @ HPP – Von der Strategie zur agilen Produktentwicklung

C. Karwehl & J. Gruber

Agile Produktentwicklung auf Basis von SAFe

Organisationen, die es verstehen, Produkte agil zu entwickeln, besitzen einen Wettbewerbsvorteil, der umso größer ausfällt, je dynamischer und unvorhergesehener Umfeld- und Kundenanforderungen variieren.

Agile Produktentwicklung ist davon geprägt, dass neue Ideen schnell und ohne Angst vor Fehlversuchen umgesetzt werden. Planungsphasen sind in diesem Konstrukt auf ein Minimum reduziert, da die Produkte inkrementell entwickelt und sofern notwendig in einer frühen Produktphase als Minimum Viable Produkt (MVP) aufgrund von negativem Anwenderfeedback wieder verworfen werden.

Im Kontext der Etablierung notwendiger Prozesse orientieren sich Unternehmen in der Regel an dem SAFe® Konstrukt (Scaled Agile Framework for Enterprises®), welches einen Struktur- und Methodikrahmen bietet, anhand dessen agile Praktiken zielführend etabliert und entsprechende Vorgehensweisen bzw. Zusammenarbeitsmodelle umgesetzt werden können.

Im Rahmen unserer Kundenarbeit setzen wir Projekte mithilfe von agilen Methoden um und unterstützen die Entwicklung von Produkten (Solutions) im SAFe Kontext. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick über die Aufgaben geben, die HPP in agilen Projekten übernehmen kann und auf der Basis unserer Erfahrungswerte die für uns wesentlichen Erfolgsfaktoren aufzeigen.


HPP-Projektunterstützung im agilen Kontext

Klassisch positioniert sich HPP als Managementberatung und unterstützt Führungsteams im Kontext der Definition von Bereichs-, Abteilungs- oder funktionalen Strategien auf der Grundlage einer entsprechenden Vision und eines korrespondierenden Zielbildes. Als umsetzungsorientierte Beratung unterstützen wir unsere Kunden selbstverständlich auch darüber hinaus. So sind wir bspw. in agilen Projekten universell einsetzbar und übernehmen eine Bandbreite an unterschiedlichen Aufgaben.

Im Kern unserer Unterstützungsleistung steht die Übersetzung von Unternehmens- bzw. Bereichsstrategien in die relevanten SAFe Elemente, die als Grundlage für die agile Entwicklung dienen und eine entsprechende Orientierung geben.

Die damit einhergehende Definition und Beschreibung resultierender strategischer Themen, die als wesentliche Differenzierungsmerkmale im Wettbewerb gesehen werden und somit die höchste Priorität besitzen, ist typischerweise der Startpunkt unserer Arbeit. Die Strategic Themes dienen als Richtschnur, an der sich die agilen Teams und Agile Release Trains (ARTs) im Rahmen der Ausgestaltung des Entwicklungsportfolios orientieren. Strategic Themes beschreiben wir dabei in Form von prägnanten, umsetzbaren und messbaren Zielen der OKR Methodik folgend.

Im Zuge der Definition der Portfolio Vision werden die Elemente im Sinne eines ersten groben Zielbilds (langfristig – bspw. bezogen auf das Jahr 2035) so beschrieben, dass insbesondere der Gesamtzusammenhang und der Mehrwert dieser angestrebten Lösung unterstrichen wird. Die Portfolio Vision ist ein wichtiger Zwischenschritt und Grundlage der Ableitung von relevanten Epics, die als inhaltliche Container und Rahmen für die Ableitung der zugehörigen Features dienen, die in den aufnehmenden ARTs priorisiert und in die Entwicklungsroadmap integriert werden.

HPP unterstützt Kunden neben der Konzeption und Beschreibung dieser wesentlichen SAFe Elemente im agilen Projektmanagement. Dabei konsolidieren wir Roadmaps, dokumentieren Entwicklungsfortschritte, fragen bei den Epic bzw. Product Ownern Fortschritte und Planungsaspekte ab und kümmern uns um Struktur und Orchestrierung der SAFe Elemente in der entsprechenden Kollaborationsumgebung (bspw. JIRA).

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass agile Projekte insbesondere aufgrund des Spannungsfelds von Management-Erwartungen und einer eher auf langfristige Planung ausgelegten Denkweise einerseits und der eigenständigen, flexiblen und eher kurzfristig orientierten Arbeitsweise der agilen Teams andererseits besonders herausfordernd sein können. Um in agilen Kontexten erfolgreich zu sein und alle Stakeholder-Interessen adäquat zu bedienen, sind für uns drei zentrale Faktoren maßgeblich, die über den Erfolg von Projekten im agilen Umfeld entscheiden:

  1. Vision & Strategie als Orientierungsrahmen
    Bei aller Agilität und Flexibilität ist es elementar, die strategische Ausrichtung eines Unternehmens oder Geschäftsbereichs langfristig zu definieren. Organisationen, die es schaffen, sich gedanklich vom Status quo zu entkoppeln und visionär zu denken, sind in der Lage, alte Prioritäten zu hinterfragen und gegebenenfalls durch neue Zielsetzungen zu ersetzen. Ohne eine klare Vision und eine entsprechend korrespondierende Strategie fehlt den Teams die Orientierung und damit auch eine passende Bewertungsgrundlage für die Priorisierung von Themen und für die längerfristige Planung.
  2. Vision & Konkrete Ziele geben Klarheit
    Strategien dürfen nicht abstrakt bleiben, sondern müssen hinreichend konkretisiert werden, um allen Teams die Notwendigkeit und den Mehrwert des eingeschlagenen Weges zu vermitteln. Agile Entwicklungsteams benötigen einen klaren Orientierungsrahmen, um in der Lage zu sein, die richtigen Prioritäten zu setzen und zielgerichtet zu arbeiten. Daher ist die Übersetzung der Strategie in messbare, kurz- und mittelfristige Ziele elementar, da diese als entsprechendes Bewertungsraster genutzt werden können, um alle Aktivitäten in Richtung des Zielbildes auszurichten.
  3. Stakeholdergerechte Kommunikation
    Bei all unseren agilen Projekten sehen wir einen fundamentalen Unterschied zwischen der Sichtweise des Managements und der agilen Teams. Während das Management tendenziell eher in Kategorien und einem hohen Abstraktionsgrad denkt, besteht bei agilen Teams oftmals die Gefahr, dass sich diese in den jeweiligen Details verfangen und das große Ganze aus den Augen verlieren. HPP hat hier die Erfahrung gemacht, dass diese unterschiedlichen Denkweisen durch zielführende und stakeholdergerechte Kommunikation synchronisiert werden können. Es bedarf hierfür einer Schnittstelle, die in der Lage ist, zwischen Management und agilen Teams zu „übersetzen“.


HPP – maßgeschneiderte Unterstützungsleistungen klassisch und agil

HPP beherrscht den Spagat aus Strategiearbeit, Konzeption und der entsprechenden Umsetzung bzw. Koordination der Produktentwicklung in agilen Kontexten. Dabei integrieren wir uns nahtlos in die entsprechenden Teams, nehmen darüber hinaus oft eine übergreifende Rolle ein, die es braucht, um die Synchronisierung mit dem Management sicherzustellen. Wir verstehen uns als Bindeglied und „Übersetzer“ zwischen Führungsgremien und agilen Teams (in beide Richtungen) und sorgen dafür, alle Stakeholder eines Unternehmens vor dem Hintergrund einer klaren strategischen Ausrichtung, zielorientiert zusammenzubringen. HPP-Mitarbeitende bringen alle notwendigen fachlichen, methodischen und sozialen Fähigkeiten mit, um die Grundlagen für erfolgreiche Projekte im agilen Kontext zu legen.

Ansprechpartner

Christian Karwehl

Christian Karwehl

Herr Karwehl ist Director bei HPP und seit mehr als 15 Jahren Berater mit Fokus auf der Automobilindustrie. Er hat zahlreiche nationale und internationale Projekte in Europa, USA, China und Süd-Amerika verantwortet. Nach 7 Jahren HPP hat er weitere 7 Jahre in einer internationalen Großberatung verbracht und ist 2019 zu HPP zurückgekehrt.
Christian Karwehl hat in Hannover Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist verheiratet und leidenschaftlicher MTB-Fahrer.

Julia Gruber

Julia Gruber

Julia Gruber ist Direktorin bei HPP und betreut seit über 11 Jahren vielfältige Projekte in verschiedenen Branchen sowie bei unterschiedlichen Herstellern und Marken im In- und Ausland. Sie hat u. a. zahlreiche Konzepte und Strategien in Vertrieb, Werkstatt / After-Sales, Marketing und Pricing erarbeitet, pilotiert und ausgerollt.
Frau Gruber hat in Passau BWL studiert. Sie ist gerne sportlich aktiv und als gebürtige Münchnerin gerne in den Bergen unterwegs.